Das SEO-Jahr 2016 neigt sich so langsam aber sicher seinem Ende entgegen und in der Szene wird schon heiß diskutiert: Was werden die nächsten SEO-Trends 2017?

Kein Zweifel, einer davon ist RankBrain, da herrscht unter Online-Marketing-Experten Einigkeit. – Zumal Google seine zentralen Themen für die Websuche 2017 bereits selbst bestätigt hat und dabei der Faktor RankBrain-Algorithmus ganz weit oben stand. Die Zukunft des Google-Algorithmus’ liegt also unter anderem im Einsatz künstlicher Intelligenz.

Doch worüber reden wir hier überhaupt? Dass Google ein mächtiges Gehirn hat bzw. ist, ist ja hinlänglich bekannt, aber welche sprichwörtliche Gehirnwindung ist jetzt noch dazugekommen?

Künstlicher Grips: Was ist RankBrain überhaupt?

Zwei Schlagworte spielen eine Rolle, wenn SEOs über RankBrain reden:

  • maschinelles Lernen
  • künstliche Intelligenz (KI)

Rankbrain: Googles künstliche IntelligenzMit dem KI-System RankBrain hat Google seine Suche noch weiter verfeinert. Bereits im April 2015 fing der Suchmaschinenriese damit an, einen wesentlichen Teil aller eingehenden Suchanfragen von dem System interpretieren zu lassen. Es richtete sich dabei vor allem auf Suchanfragen, die zuvor noch nie in die Eingabemaske eingetippt worden waren.

Das waren zum damaligen Stand ca. 15 % aller Suchanfragen. Der RankBrain-Algorithmus hatte und hat die Aufgabe, diese neuen Suchbegriffe zu kategorisieren und mit passenden Ergebnissen zu bedienen. Die Erfolgsquote war erstaunlich, der Kampf Mensch gegen Maschine ging damit in eine neue Runde!

Künstliche Intelligenz übertrifft menschliche Relevanz-Kriterien

Dass künstliche Intelligenz den kognitiven Fähigkeiten des Menschen durchaus das Wasser reichen kann, zeigte ein RankBrain-Testlauf: Die zuständigen Entwickler sollten Vorhersagen machen und Treffer nach erwarteter Relevanz sortieren. Während sie zu 70 % richtig lagen, erzielte RankBrain einen Wert von 80 %.

So ist es auch wenig überraschend, dass RankBrain unter den mehreren hundert Ranking-Faktoren, die in die Google-Suche einfließen, bereits nach wenigen Monaten Einsatzzeit als drittwichtigster galt und in den Google-Reihen bisher nichts von diesem Status eingebüßt hat.

Um zu verstehen, wie der RankBrain-Algorithmus funktioniert, muss man in der Google-Historie einen Schritt zurückgehen: zum Hummingbird-Update, der Basis der KI-Suche, das mit dem Rollout im August 2013 eine semantisch-holistische Bearbeitung in den Fokus stellte. Hummingbird geht interpretativ an Suchanfragen heran, um so die Nutzerintention daraus abzuleiten.

RankBrain all over: Selbstlernendes KI-System fast immer Ranking-relevant

Stand heute: RankBrain ist mittlerweile an jeder Suchanfrage beteiligt. Das maschinelle Lernen äußert sich dabei darin, dass der Algorithmus die Inhalte einer jeden einzelnen Seite unmittelbar interpretiert und so ständig wie selbstständig dazulernt.

RankBrain ergänzt den bisherigen Algorithmus nämlich nicht nur um künstliche Intelligenz, sondern auch um die Fähigkeit des eigenständigen Lernens. Und genau darin liegt sein Unterschied gegenüber anderen Ranking-Faktoren, die sich aus der Auswertung des Userverhaltens speisen.

RankBrain hingegen interpretiert Begriffe fortwährend und stellt kontinuierlich Verbindungen zwischen ihnen her, sodass der Algorithmus sich stetig weiterentwickelt und sogar neue sowie mehrdeutige Suchanfragen mit relevanten Ergebnissen versorgen kann.

Rankbrain: Google AI Von immenser Bedeutung ist dabei, dass Googles künstliche Intelligenz anhand der Nutzerreaktionen auf Suchergebnisse Schlussfolgerungen ziehen kann hinsichtlich Suchintention und Bedürfnisbefriedigung. Auf diese Weise macht RankBrain neue Erfahrungen, die neue Verknüpfungen herstellen zwischen und mit bestehenden Daten.

Aber selbst bei Google kann man über die genauer Funktionsweise nur mutmaßen: Demnach spiele RankBrain “vermutlich nicht bei jeder, aber bei vielen Suchanfragen” eine Ranking-relevante Rolle. Was man weiß, ist, dass der Algorithmus durch die Interpretation einer bisher nicht gestellten Suchanfrage neue mit alten Daten in Beziehung zueinander setzt.

RankBrain-Auswirkungen auf SEO: Alles weiter wie bisher?

Aussagen dazu, wie sich RankBrain auf die Suchmaschinenoptimierung auswirkt, sind, wie so oft im SEO-Bereich, eher Prognosen als gesicherte Erkenntnisse. Da Google aber bereits seit mehreren Jahren vor allem Seiten mit multimedialem Content und Inhalten mit hohem User-Mehrwert mit guten Rankings belohnt, besteht Grund zu der Annahme, dass sich diese Maßgabe so fortsetzen wird.

Die Optimierung auf noch nicht gestellte Anfragen ist ein schwieriges Unterfangen. SEO-Profis wie Laien tun also gut daran, bei der informativen Content-Erstellung auf Synonyme zurückzugreifen und Themen holistisch abzuarbeiten, wenn die ewige Frage im Raum steht “Wie komme ich bei Google auf die erste Seite?” – dazu gehört dann auch die Behandlung noch nicht beantworteter Fragen, zu denen es folglich noch keine Inhalte im Netz gibt, die aber in einem Themensilo durchaus Sinn machen.