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Den besten Chuck Norris Witz erzählt Google

„Chuck Norris sucht nicht bei Google – Google fragt Chuck Norris“. Wer kennt sie nicht, die zahlreichen Chuck Norris Sprüche. Das Aufzählen der besten Witze über den unbezwingbaren Texas Ranger Helden ist geradezu Volkssport. Wenn Sie bei der diesjährigen Weihnachtsfeier noch eins draufsetzen wollen, dann googlen Sie doch einfach mal “find chuck norris”; so behalten Sie garantiert das letzte Wort im Chuck-Norris-Battle.

Renn um dein Leben und andere bombige Suchergebnisse

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Sie haben richtig gesehen: Das oberste Suchergebnis legt nahe, besser das Weite zu suchen. Denn selbst Google weiß, dass man Chuck Norris niemals finden würde. Eher findet Chuck Norris dich! [Falls das nicht geklappt haben sollte, versuchen Sie es mit der Suche über google.co.uk und bestätigen Sie die Suche.] Dieser digitale Chuck Norris Witz gehört zu den beliebtesten Beispielen sogenannter Google Bombs

Wie funktioniert Google Bombing?

Google Bombs bezeichnen eine Manipulation der Suchmaschine, bei der bestimmte Internet-Inhalte bevorzugt angezeigt werden. Im vorliegenden Beispiel wird also nicht etwa Chuck Norris’ Wikipedia-Eintrag, die offizielle Hompage oder ein ähnlich relevantes Ergebnis für “find chuck norris” ausgegeben, sondern eine modifizierte Seite, die so programmiert ist, dass sie aussieht wie eine Google-Suchergebnis-Seite und lediglich den auf dem Screenshot abgebildeten Text enthält.

Wie ist das möglich? Grob zusammengefasst funktioniert der PageRank-Algorithmus so, dass Suchergebnisse mitunter danach sortiert werden, wie häufig eine bestimmte Seite von anderen als Referenz genannt wird (Backlink). Häufiges Empfehlen einer Seite (viele Backlinks) machen es möglich, die Platzierung in der Google-Ergebnisliste zu verbessern. Im Beispiel designte der Autor zunächst eine Seite, die aussieht wie eine Google-Suchergebnis-Seite und verlinkte diese mit dem Ankertext “find chuck norris” in speziellen Linksammlungen, die die Popularität der Seite vorangetrieben haben, bis diese schließlich als Spitzenergebnis ausgegeben wurde. Dies war noch vor einigen Jahren vergleichsweise einfach umzusetzen. Die vergangenen Algorithmus-Updates erschweren das Google Bombing inzwischen jedoch, da ein Filteralgorithmus derartige Manipulationen leichter identifizieren und selektieren kann.

Die bekanntesten Google Bombs der letzten Jahre

  • more evil than satan himself : die erste Google-Bombe stammt aus dem Jahr 1999 und verweist mit dem Suchbegriff “böser als Satan persönlich” auf die Seite von Microsoft
  • miserable failure gehört zu den bekanntesten Google Bombs: 2003 listete Google als Top-Ergebnis für diese Suche (dt.  jämmerliches Versager) den offiziellen biografischen Text über den damaligen US-Präsidenten George W. Bush. (Ende Januar 2007 entschärfte Google mit einer Änderung des Suchalgorithmus diese Google-Bombe.)
  • 2005 gab google.co.uk Tony Blair als Top-Ergebnis für den Suchbegriff liar (dt. Lügner) aus.
  • Im April 2006 erhielt man als erstes Suchergebnis für buffone (dt: Clown) die Website des damals amtierenden italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi.
  • Auch deutsche Politiker blieben von solcherlei Google Bomben nicht gefeit: Im Juli 2009 erschien als Ergebnis für die Suche Verräter Partei die SPD-Homepage und beim Suchbegriff Schwarze Pest die Homepage der CDU/CSU. 2006 führte eine Bombe mit der Eingabe Kohlkopf zur Seite von Angela Merkel.
  • 2008 wurde Scientology mit dangerous cult (dt: gefährliche Sekte) gegoogle-bombed.
  • Von 2006 bis 2008 listete Google die US-amerikanische Rockband CREED als “relevantestes” Ergebnis für worst band in the world (dt: schlechteste Band der Welt).