Alle Jahre wieder: Was kommt zu Weihnachten auf den Tisch?

Während am Heiligabend eher ein karges Mahl bereitet wird – etwa Fisch (vorrangig Karpfen), Kartoffelsalat mit Würstchen oder Bratwurst mit Sauerkraut – punkten die Weihnachtsfeiertage überwiegend mit einem opulenten Festmahl: ein knuspriger, gefüllter Braten, Schüsseln voll mit saftigem Rot- und Grünkohl sowie Kartoffelklöße und eine reichhaltige Soße dürfen da nicht fehlen.

Damit alles perfekt wird, stehen Hobbyköche – Männer wie Frauen – gerne stundenlang in der Küche und bereiten alles haargenau vor. Jeder hat dabei so seine eigenen Geheimtipps: Scharf anbraten, die Haut mehrfach durchstechen, das Fleisch mit Rotwein impfen, dieses oder jenes Gewürz, jene oder solche Füllung, die Gartemperatur und -dauer… schon die Zubereitung des Weihnachtsbratens lässt sich feierlich zelebrieren.

Vogelgrippe hin oder her – zu Weihnachten kommt traditionell Geflügel auf den Tisch. Das ist schließlich Brauch und auch in diesem Jahr nicht anders. Die Frage ist nur – welches? Ente, Gans oder doch eine junge Pute? Für die einen ist es jedes Jahr wieder die Qual der Wahl, für die anderen ist es eine Glaubensfrage. Geschmacklich und auch in der Beschaffenheit des Fleisches liegen Welten zwischen den Vögeln. Jedoch lässt sich über Geschmack bekanntlich nicht streiten. Folgt man Google Trends, legt die Ente an Beliebtheit jedoch allmählich zu und könnte die Gans schon im nächsten Jahr eingeholt haben. Doch da ist noch ein heimlicher Konkurrent…

Brust oder Keule?

Hierzu kann Google Trends aufgrund gewisser Mehrdeutigkeit der Suchbegriffe leider keine zufriedenstellende Antwort liefern. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Es ist auch hier offenbar eine Frage von Geschmack und Glauben, welches Stück des Weihnachtsbratens am liebsten verzehrt wird. Wer jedoch beim weihnachtlichen Festessen auf Kalorien verzichten möchte, der kann allgemein damit rechnen, dass eine Ente weniger fett ist als eine Gans. Aber auch die verschiedenen Teile der Vögel haben einen unterschiedlichen Fettgehalt. Die meisten Kalorien stecken nämlich direkt in der fettreichen Haut. Wer beim Schlemmen auf Nummer sicher gehen möchte, greift zur Entenbrust ohne Haut. Diese ist in der Regel am fettärmsten von allen Stücken.

Allgemein gilt allerdings der Grundsatz: Für eine gesunde Ernährung ist nicht entscheidend, was man von Weihnachten bis Neujahr, sondern von Neujahr bis Weihnachten isst. Also, Mahlzeit!

Wer hat’s erfunden?

Um die Herkunft der traditionellen Weihnachtsgans ranken sich einige Legenden. Als tatsächlicher Ursprung gilt, dass der Gänsebraten im Mittelalter als Martinsgans zu Ehren des heiligen Martin verzehrt wurde. Der Martinstag ist am 11. November und liegt damit noch vor der Advents- und Fastenzeit. Nach Beendigung der Fastenzeit durch die Christmette wurde natürlich ein Festessen abgehalten. Dieses Mettenmahl bestand damals aus einem festlichen Schweinebraten bei der gehobenen Bevölkerung und aus Blut- und Leberwürsten bei der einfachen Bevölkerung.

Erst mit der Industrialisierung und dem einhergehenden Wohlstand in der Bevölkerung wurde das Mettenmahl vom festlichen Gänsebraten abgelöst.

Google Trends zeigt: Noch immer kommt vielen Haushalten zu Weihnachten Schweinebraten auf den Tisch – mit wieder ansteigender Tendenz – und die Pute hat bis heute nur eine kleine Fangemeinde.