Möglichst weit oben in den Suchergebnissen ist die Aussicht am schönsten. Die Aussicht auf potenzielle Kunden oder Interessenten. Für treffend ausgesuchte Keywords gut platzierte Rankings in der der Suchmaschine zu erreichen, ist das Ziel von SEO. So eindeutig dieses Anliegen zwar ist, so vielschichtig und verwoben sind jedoch die Kriterien, die Google als Ranking-Faktoren anwendet. Es gibt angeblich über 200 einzelne Faktoren, die das Ranking bei Google verbessern können. Davon sind keineswegs alle seitens Google bestätigt und es sind auch nicht alle gleich gewichtet. Welche sind am bedeutsamsten?

Die wichtigsten Kriterien für Ihr Google-Ranking

In unserem Einsteiger-Guide wollen wir heute die wichtigsten Ranking-Faktoren knapp beleuchten. Motto: Priorisieren, um Komplexität zu reduzieren.

Relevanter, qualitativ hochwertiger Content

Als SEO-Agentur haben wir schon einige Neuerungen und Wendungen im Google Algorithmus miterlebt. Bei der langjährigen Betreuung von Websites stellen wir immer wieder von Neuem fest: Relevanter Content lohnt sich nachhaltig und ist der unstreitbar wichtigste Ranking-Faktor bei Google.

Was zeichnet hervorragenden Content aus?

  • Inhalte, die die Suchintention des Keywords treffend bedienen.
  • Inhalte die dem Interessenten darüber hinaus einen Mehrwert zu seiner Suchanfrage bieten.
  • Übersichtlich strukturierter Inhalt (Überschriften-Struktur & Hierarchie via h1-h6), angemessen portionierte Abschnitte und hilfreiche Listen.
  • Korrekte Rechtschreibung und ein Sprach-Niveau, welches zur Suchanfrage passt.
  • Seriöse Quellen, die die Relevanz und Vertrauenswürdigkeit der Inhalte untermauern.
  • Jede URL einer Webseite sollte individuellen Content besitzen. Gleichen sich die Inhalte auf zwei URLs (auch nur im Meta Title) kann die Suchmaschine weniger gut zuordnen, worum es auf jeder Seite genau geht. (Stichwort ‘Duplicate Content’).
  • Bei manchen Suchanfragen belohnt Google die Aktualität des Contents mit guten Rankings (QDF: Query that deserves freshness).
Schreibmaschine: Content wichtiger Faktor für Google Ranking

Wie entscheidend ist die Länge der Texte?

Ein besonderes Augenmerk möchten wir der Textlänge zukommen lassen. Je länger ein Text ist, desto mehr Informationen kann er umfassen, die die Suchintention betreffen. Eine Faustregel, wie viel Text eine Seite mindestens aufweisen sollte, ist jedoch problematisch. Je nach Art der Landingpage und je nach Suchintention kann unterschiedlich viel Text gefragt sein. Die Spanne kann von 300 Wörtern bis hin zu über 4000 Wörtern reichen.
Textmassen ohne Gehalt können Relevanz letztlich nur vortäuschen. Sie erfüllen den Google Ranking Faktor ‘Relevanter Content’ weniger gut als ein kürzerer Text, der die per Suchanfrage gewollten Informationen in überzeugender Tiefe behandelt und mit Qualität punktet.

Rankingfaktoren Keyword & Suchintention

Wie oben erwähnt, sollte der Inhalt der zu optimierenden Seite die Suchintention für das Keyword berücksichtigen und bedienen. Richten Sie dabei unbedingt mit einer gekonnten Keywords-Auswahl Ihre Seite auf das richtige ‘Publikum’ aus.

Möchten die Suchenden

  • Wissen erlangen,
  • Beratung einholen,
  • eine Dienstleistung buchen oder
  • ein Produkt online kaufen?

Beispiel: Jemand, der “XYZ-training” googelt sucht möglicherweise nur Tutorials für Autodidakten. Sucht jemand nach “XYZ-trainer”, möchte er tendenziell einen Experten finden und diesen konsultieren bzw. buchen.

Eine wirksame SEO-Strategie sollte stets darauf achten, dass diese Perspektiven bei der Keyword-Wahl grundlegend mitgedacht werden. Nur so kann der Content gezielt auf das Bedürfnis der Suchenden ausgerichtet werden und den User/Leser erfolgreich ansprechen. Erwünschter Effekt: positive Nutzersignale. Der Klick auf Ihr Unternehmen in der Suchergebnis-Liste, das Verweilen auf Ihrer Seite etc. Auf den Rankingfaktor ‘Nutzersignale’ gehen wir nachfolgend noch genauer ein.

Wie & wo nutze ich das Keyword am besten?

Ist das Keyword zielsicher definiert, sollte es an mehreren Stellen der zu optimierenden Seite auftauchen:

  • Title Tag / Meta Title (so weit vorne, wie es geht)
  • Meta Description (kann indirekt Einfluss auf die Klickrate nehmen)
  • h1-Überschrift
  • im Text
  • Alt-Attribut und Dateiname bei Bildern
  • wenn möglich in der URL

Die sogenannten Meta Keywords, die sich in so manchem CMS je URL angeben lassen, sind ein Relikt aus vergangenen SEO-Epochen und heutzutage nicht mehr relevant. Am besten ignorieren!

Hinweis:
Meta Title und Meta Description bilden gemeinsam das Aushängeschild für Ihre Seite – das Snippet in den Google-Suchergebnissen (SERP: Search Engine Result Page). Während die Formulierung der Meta Description kein direkter Faktor für die Rankings ist, so ist deren Attraktivität durchaus von Belang, um sich von Wettbewerbern abzuheben und Klicks zu erhalten. Sehen Sie hier das Snippet dieses Beitrags als Beispiel:

Suchergebnis bei Suchmaschine: Wichtiges Kriterium bei Google Rankings

Links

Backlinks

Von einem Backlink spricht man, wenn eine externe Domain auf Ihre Domain verlinkt und auf diesem Wege im Internet einen Wegweiser zu Ihnen platziert. Früher bestand Suchmaschinenoptimierung hauptsächlich daraus, Backlinks zu erlangen. Das Blatt hat sich diesbezüglich schon vor langer Zeit gewendet. Heutzutage sind Backlinks ein Ranking-Faktor unter vielen. Zwar kann die Zahl der Backlinks eine Rolle spielen, doch “mehr ist besser” ist zu kurz gedacht.

  • Ein Backlink kann einen positiven Einfluss haben, wenn er von einer Seite stammt, die Google als vertrauenswürdig einstuft. Die besten Backlinks kommen von Seiten mit einer hohen Domain Autorität (DA).
  • Als Ranking-Faktor kann sich zudem der inhaltliche Bezug des Backlinks auswirken. Sind die Domains thematisch Meilen voneinander entfernt, kann dies die Relevanz des Links mindern.
  • Nicht alle Backlinks, die von ‘schlechten’ Domains kommen, wirken schädigend auf das Ranking. Google sortiert hier nach eigenem Ermessen nach Relevanz und kann beschließen, theoretisch ‘schädliche’ Backlinks nicht als negativen Ranking-Faktor zu werten.

Interne Links

Interne Links funktionieren ähnlich wie Backlinks – nur innerhalb der eigenen Domain. URLs, die in Ihrer Domain häufig verlinkt sind, bekommen eine größere Relevanz. Neben internen Links, die sich von selbst aus der Navigation und den Breadcrumbs ergeben, können Sie gezielt Links im Content platzieren. Je besser die Wegweiser auf eine Seite deuten, desto besser kann ein User oder eine Suchmaschine den Weg dorthin finden. Eine gut durchdachte interne Link-Strategie gilt als Ranking-Faktor und ist gekennzeichnet von:

  • Anzahl: Hier gilt die generelle Annahme, je mehr Inlinks eine Page erhält, desto wichtiger muss sie sein.
  • Relevanz: Ist die verlinkte Seite bedeutsam in die Textpassage eingebettet?
  • Verlinkter Text: Die Formulierung, mit der der Link im Text gesetzt wird sollte das Keyword-Profil der verlinkten Seite wiedergeben. Die Formulierung an sich darf nach gesundem Menschenverstand variiert werden.

Externe Links

Inwiefern sind Links auf Externe Domains ein Ranking-Faktor? Hier sind wieder Relevanz, Qualität und Autorität die beste Grundlage. Wer im Sinne des Users auf seriöse Quellen oder bewährte Institutionen verweist, kann damit für Vertrauen sorgen und den Trust gegenüber Google erhöhen. (Hier erfahren Sie mehr darüber, wie Sie ausgehende Links für Google kennzeichnen können.)

Treppe: Google Ranking Faktore bestimmen über Platzierung in der Suchmaschine

User Experience

Der Ranking-Faktor ‘User Experience’ beschreibt die Nutzer-Erfahrung. Wie erlebt ein Unser den Besuch auf der angeklickten Page? Dazu zählen:

  • Ladezeit
  • Navigation
  • mobile Ansicht und Bedienung
  • gute Lesbarkeit (Struktur; Schriftart und Schriftgröße)
  • Irritation durch Pop-Ups

Google wertet als Ranking-Faktor vornehmlich die User Experience mit Mobile Devices, da auf diesen der Hauptteil der Suchanfragen in der Suchmaschine gestellt werden. Gleichwohl kann Google je nach Geräte-Art und Suchintention die Rankings unterschiedlich vergeben und für eine Suchanfrage auf dem Desktop andere Suchergebnisse präsentieren als mobil.

 

Handy mit Google-Emblem: Mobile Rankings wichtiger als Desktop-Rankings

Nutzersignale

Anhand der Nutzersignale ermittelt Google, wie gut eine Seite bei denjenigen ankommt, die eine bestimmte Suche begonnen haben. Als Ranking-Faktor wirken verschiedene Signal-Kriterien zusammen:

  • Klickrate (CTR): Wie häufig wird das Suchergebnis angeklickt?
  • Verweildauer: Wie viel Zeit verbringen die Leser auf der angeklickten Seite?
  • Scrolltiefe: Wie weit scrollen sie auf der angeklickten Seite herunter?
  • Bounce-Rate: Wie oft und wie schnell springen die Nutzer ab und verlassen die Seite?
  • Return to SERPs: Wie oft kehren die Suchenden zur Liste der Suchergebnisse zurück?
  • Gibt es wiederkehrende User?

Technische Kriterien

Es gibt technische Aspekte die überhaupt ermöglichen, dass eine Seite im Google-Index auftaucht. Diese klammern wir hier bewusst aus und konzentrieren uns in einer knappen Auflistung rein auf die Kriterien, die sich als Ranking-Faktor auf bereits indexierte Seiten auswirken können:

  • Mobile Friendlyness
  • Ladezeit
  • Kaputte Links
  • Hreflang-Tag bei mehrsprachigen Seiten
  • gültiges SSL-Zertifikat (https)
  • technisch bedingter Duplicate Content (z. B. gesamte Domain mit und ohne www aufrufbar)
  • Canonical Tags
  • Strukturierte Daten
  • Wie alt ist die Domain?

E-A-T und YMYL als Ranking-Faktoren

Das Akronym E-A-T bezeichnet drei spezifische Aspekte die Google als Ranking Faktoren heranzieht: Expertise, Authority und Trustworthiness. Diese sollten entlang der oben beschriebenen Empfehlungen stets im Content Ihrer Seite einfliessen.

Die Abkürzung YMYL (Your-Money-Your-Life) bezeichnet eine Art von Inhalten, die sich auf Gesundheit, Sicherheit, Glück oder Finanzen des Lesers auswirken könnten. Google möchte seine User vor unwahrheitsgemäßen, inkorrekten oder schädlichen Inhalten schützen. Entsprechend relevant sind hier die E-A-T-Faktoren.

Wie oft ändern sich der Google Algorithmus und die verschiedenen Faktoren?

Per Update nimmt Google mehrmals im Jahr Änderungen an seinem Search-Algorithmus vor. Hier finden Sie die aktuellsten Search Quality Evaluator Guidelines. Diese Algorithmus-Änderungen haben meist innovative Verbesserungen für Google-Nutzer im Sinne. Beispielsweise zeigt Google inzwischen bei bestimmtem Suchanfragen unmittelbar Textauszüge der Suchergebnisse an, sodass die Suchenden bereits ohne Klick eine Antwort auf die implizierte Frage lesen können. Teils wurden Anpassungen vorgenommen, die die Bewertung von medizinisch relevanten Informationen betrifft oder der Verbreitung von Falsch-Informationen vorbeugen sollen.

Mit Änderungen der Ranking-Faktoren umgehen – Fazit:

Theoretisch können sich die Zahl und Gewichtung der Google Ranking Faktoren jederzeit ändern. Dies ist jedoch kein Grund zur Sorge, sondern eher eine Ermutigung dazu, das Wesentliche im Blick zu behalten. Eine Suchmaschine macht ihren Job nur gut, wenn sie den Suchenden gut dient. Das wird auch das langfristige Bestreben von Google und anderen Suchmaschinen-Anbietern bleiben. Solange man für seine SEO-Strategie stets im besten Sinne des Lesers / Nutzers denkt, wird man nicht so schnell durch massive Ranking-Verluste abgestraft werden und kann nachhaltig und wirksam SEO betreiben.