In unserem aktuellen Blogbeitrag möchten wir uns mit einer konzeptuellen Frage beschäftigen, die in unserer beratenden Arbeit als SEO-Agentur in Berlin häufiger eine Rolle spielt. Sobald sich ein Webseitenbetreiber entschließt, sein Angebot um zusätzliche Inhalte zu erweitern, die aber konzeptuell nicht genau zur Hauptseite passen, stellt sich die Frage: Ist ein Unterverzeichnis oder eine Subdomain für SEO besser? Und welche Variante ist die richtige für meine Webseite und meine Ziele?

Subdomain und Unterverzeichnis: Was ist der Unterschied?

Denkender Mensch: Was ist der Unterschied zwischen Subdomain und Subfolder?

Zunächst möchten wir die Fragestellung, die hinter diesem Beitrag steht, näher beleuchten, denn nur so lassen sich sinnvolle Antworten darauf geben. Am häufigsten stellt sich die Frage nach der Webseiten-Konzeption, wenn auf einer Seite z.B. ein Blog oder ein Glossar eingebunden werden soll.

Als Unterverzeichnis eingebunden, sähe die URL der Beispielseite so aus:

http://www.beispielseite.de/blog/

Wird der Blog als Subdomain umgesetzt, stellt sich die URL wie folgt dar:

http://blog.beispielseite.de/

Der wesentliche Unterschied bei beiden Varianten liegt in der Art der Verknüpfung der Inhalte des Blogs mit der Hauptseite (der sog. “Root-Domain”).

  • Als Unterverzeichnis ist der Blog ein direkter Bestandteil der Root-Domain und trägt mit seinen Inhalten zum Gesamterscheinungsbild dieser bei.
  • Als Subdomain ist der Blog quasi ausgelagert. Er ist eine selbstständige kleine Seite, die zwar mit der Root-Domain verknüpft ist, aber dennoch eigenständig. Sie bietet so die Möglichkeit, bestimmte Projekte innerhalb eines großen Projektes auszulagern und direkt zugänglich zu machen, ohne dabei z.B. Einfluss auf die Ladezeit der Root-Domain zu nehmen.

Unterverzeichnis oder Subdomain: SEO-Einschätzung zum Thema

Wenn Sie für Ihre Website eine professionelle Suchmaschinenoptimierung betreiben, möchten Sie natürlich, dass die Domain von den neuen Inhalten optimal profitiert. Die Bewertung, welche konzeptionelle Möglichkeit für Ihre Website die beste ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Deshalb möchten wir an dieser Stelle zunächst einige Erkenntnisse zusammentragen, die Ihnen bis zuletzt bei der Entscheidungsfindung helfen sollen.

“Subdomain und Unterverzeichnis werden von Google gleichwertig als Webseitenbestandteile wahrgenommen.”

So sieht Google eine Subdomain.In den Jahren vor 2012 war es eine gängige SEO-Praxis, Subdomains zu erstellen, um so die eigenen Inhalte besonders breit im Netz zu präsentieren. Zu jener Zeit hat Google auf jeder Ergebnisseite lediglich zwei Suchergebnisse pro Domain abgebildet. Mittels optimierter Subdomains war es möglich, weitere Ergebnisse der eigenen Domain einzubringen und so deutlich breiter aufzutreten.

Natürlich hat es nicht lange gedauert, bis der Algorithmus so angepasst wurde, dass diese Art der “schnellen Optimierung” nicht länger möglich war. Im Herbst 2012 sagte Matt Cutts auf dem YouTube-Channel der Google Webmasters, dass Subdomains und Unterverzeichnisse in der Google-Suche gleich gewertet werden. Die Entscheidung für eine der beiden Varianten hänge in erster Linie von den eigenen Vorlieben ab und davon, was leichter zu verwalten sei.

Seither ist zudem davon auszugehen, dass auch Verlinkungen zwischen Root- und Subdomain als interne Links gewertet werden. Für das Linkprofil einer Seite macht es also nachweislich keinen merklichen Unterschied, ob ergänzende Inhalte als Subdomain oder Unterverzeichnis eingebunden werden.

“Ein Unterverzeichnis bietet mehr SEO-Vorteile in Bezug auf den Content.”

Für die Verlinkung hat das Auslagern von Inhalten also die gleiche Wirkung wie das Einbinden innerhalb der Root-Domain. Anders stellt es sich aber in Bezug auf den Content dar. In unserer Verzeichnis-OrdnerPraxis hat es sich bereits mehrfach abgezeichnet, dass sich ein Verzeichnis als vorteilhaft erweist.

Werden Inhalte (z.B. eines Blogs) in einem Verzeichnis der Root-Domain eingebunden, verbessert der neu geschaffene Content deutlich die Sichtbarkeit der Hauptseite. Auf einer Subdomain wird er von der Suchmaschine eher als separater Teil gewertet, wodurch die Sichtbarkeit der Root-Domain kaum tangiert wird.

Diese Beeinflussung ist im Übrigens auch umgekehrt zu beobachten. Ein neu geschaffener Blog, der über ein Unterverzeichnis eingebunden wird, profitiert nennenswert von den bisherigen Inhalten der Hauptseite. Wird der Blog auf eine Subdomain ausgelagert, ist die SEO-Performance neu erschaffener Seiten meist auch deutlich schwächer.

“Vorteile einer Subdomain für SEO finden sich insbesondere für die Ladezeiten.”

Es sind wohl die oben genannten Gründe, aus denen Blogs oder Glossare i.d.R. als Unterverzeichnisse eingebunden werden. Auf diese Weise kann eine Content-Marketing-Strategie, die auf Vernetzte Spielsteine: Zusmmenwirkung von Subdomainsvielfältige Inhalte setzt, die Performance der kompletten Domain positiv beeinflussen. Unterscheiden sich die Inhalte eines Blogs aber in großem Maße von den Inhalten der Root-Domain kann sich auch hier die Einbindung via Subdomain anbieten. Die Zielsetzung bzgl. der neuen Inhalte ist also ein ganz entscheidender Faktor bei der Entscheidung über die webseitenstrukturelle Einbindung.

Weitere Vorteile, die eine Subdomain für SEO oder auch allgemein die Verwaltung der Webseite bieten kann, finden sich auf technischer Ebene. So kann die Verwendung einer Subdomain z.B. eine Erleichterung in der Verwaltung und Pflege bieten, wenn der Blog mit einem anderen CMS als die Root-Domain gepflegt werden soll. Aber auch, wenn der neu geschaffene Bereich große Inhalte enthalten soll (z.B. hochauflösende Bilder, viele PDFs oder Mediendownloads) lohnt sich die Nutzung einer Subdomain. Auf diese Weise wird die Ladezeit der Hauptseite gering gehalten, während der Mehrwert für die Nutzer dennoch geboten wird.

Eine weitere Variante, die häufig über Subdomains verwaltet wird, sind Filialen bei größeren Unternehmen. Als Beispiel: Die Kette fischrestaurant.de hat mehrere Standorte, die auch für die unterschiedlichen Städte optimiert werden sollen. Auf der Root-Domain wird das Konzept der Restaurantkette vorstellt, auf den Subdomains die einzelnen Restaurants mit ihren speziellen Angeboten. Die Subdomains könnten z.B. so aussehen:

hamburg.fischrestaurant.de
bremen.fischrestaurant.de
rostock.fischrestaurant.de

Hier wird schon durch die URLs der Filialcharakter deutlich. Gleichzeitig bietet sich die Möglichkeit, alle Filialen mit besonderen Angeboten oder Veranstaltungen einzeln zu optimieren, durch entsprechende Verlinkung aber auch die Root-Domain zu stärken.

Auch für die Abbildung von unterschiedlichen Sprachvarianten einer Website können Subdomains genutzt werden. Dies könnte sich z.B. so darstellen.

de.markenname.com
en.markenname.com
es.markenname.com

Bei dieser Verwendung sollten für eine optimale Performance aller Varianten auch unsere Hinweise bzgl. des hreflang und SEO berücksichtigt werden.

Unterverzeichnis oder Subdomain: Ein Fazit

Sie sehen: Die Entscheidung, welche konzeptionelle Möglichkeit Sie für die Einbindung Ihrer Inhalte wählen, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Bedenken Sie

  • Usability,
  • Pflegeaufwand (CMS, Konfiguration) und
  • Zielsetzung

und entscheiden Sie dann über die optimale Variante. Auf diese Weise können Sie bis zuletzt auch für die Onpage Suchmaschinenoptimierung die besten Ergebnisse erzielen.

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